Nein, Wilhelm Busch war kein Hohenloher. Man nannte ihn nicht den „Busche Helm“, er fand seine Inspiration nicht auf Streifzügen durch jene Landschaft an Jagst, Kocher und Brettach, die Eduard Mörike einst eine „besonders zärtlich ausgeformte Handvoll Deutschland“ genannt hat, und die Sprachmelodie der dort lebenden Menschen wäre dem im Niederdeutschen Beheimateten vielleicht nicht spanisch, aber doch zumindest fremd vorgekommen. Höchstens auf der Durchreise mag Busch, der einige Jahre in München und in Frankfurt verbracht hat, einmal durch Hohenlohe gekommen sein. Wer weiß. Und doch muss man kein Wirklichkeitskonstrukteur sein, um eine gewisse Verwandtschaft des Busch’schen und des hohenlohischen Witzes festzustellen. Man sieht es den Hohenlohern nicht auf den ersten Blick an, aber sie haben einen Schlitz im Ohr und sind stolz darauf. Was heißt es, „schlitzöhrig“ zu sein? Den Schalk im Nacken sitzen zu haben anstatt ihn vor sich her zu tragen. Mehr augenzwinkernd zu lächeln als lärmend zu lachen. Sich an kleinen Alltags-Ungeschicken zu erfreuen und sie mit dem Florett aufzuspießen. Die Hohenloher lieben das, Wilhelm Busch hat es getan. (Aus dem Vorwort von Sebastian Unbehauen)
Ach, wos muss mer net als häere
vo sou Kind, die gäere stäere
und di Leit zum Narre halde –
wie die folchende Gestalde.Max und Moritz werre s gschriewe,
Lumbe woare s und sann s bliewe.
Statt dass ordentlich wos leahre,
um moal zu dr Guade z keahre,
hewwe s dausend Ferz im Scheedl,
lache s iwwer jeeds Gebleedl.Ja, kummt Boashafts iwwer d Leit,
sann dia Gribbl gwiis net weit.
Mensche ärchre, Viecher haue,
Äpfel, Biare, Zwetschge klaue,
mächt mehr Fraad wie Rechne, Schreiwe
und derbei still hogge z bleiwe.Dass sou wos a bäes End nimmt,
is woll aafach vorbestimmt.
Max und Moritz hat’s verwischt.
Leit, des is a hardi Kischt!
Ihr häbt trotzdemm noch net gnuach?
Guat, noa lest halt etz des Buach!